Geschichte TuS Weitefeld

“Am 10. Juni 1929 fingen eine Anzahl sportbegeisterter junger Menschen unseres Dorfes mit dem Bau eines Portpltzes in der Nähe der Elkenrother Straße, dort wo die ‘Gewerkschaft Brohltal’ ihren Betreib hat, an.” So begintt die Festschrift ablässlich des 25-jährigen Jubiläums des TuS Weitefeld, verfasst vom Gründer und dann auch Vorsitzenden des Vereins, dem damaligen Volksschullehrer Walter Krämer.

Aber erst viele Wochen später, im August 1929, kam es zur offiziellen Vereinsgründung, die untrennbar mit den Namen Willi Alhäuser, Josef Barth, Gustav Gerhard, Werner Höfer, SIegfried Knautz, Walter Krämer , Rudolf Stein, Arthur Strunk, Richard Strunk, Franz Stühn und Gustav Wallmeroth verbunden ist.

Mit Hacke und Schaufel, vom “Scheidt” geliehenen Schienen und Kippwagen fanden sich Abend für Abend junge Männer ein, die aus dem “wasigen, nassen” Gelände im Laufe eins Jahres einen Sportplatz bauten, von dem die Lokalpresse am 02.Juni 1930 berichtete: “Nunmehr ist der Sportplatz des hiesigen Turn- und Sportvereins fertiggestellt und kann wohl als einer der schönsten Plätze in hiesiger Gegend bezeichnet werden. … Sämtliche Arbeiten wurden von dem mehr als 60 Mitglieder zähleneden Vereien getätigt, wobei das weitgehende Entgegenkommen der Gemeinde besondere Anerkennung verdient.”

Hochachtung ist den Männern zu zollen, die mit Fleiß, Ausdauer und unermüdlichem Schaffen des vollendeten, was sie sich vorgenommen hatten.

Während der Bauarbeiten gab es im Dorf viele Zweifler, ob denn das “Werk gelingen” werde, veriwesen sie doch dabei immer auf das Beispiel, als Anfangt der 20er Jahre Weitefelder und Oberdreisbacher Jugendliche versuchten, in der Nähe der damaligen Sandgrube “Heidelberg” einen Sportplatz zu bauen. Die Mannschaft nannten die Spötter “Fußballclub O-W”, ob nach dem Anfangsbuchstaben der beiden Ortsnamen oder nach der Spielstärke und den Spielergebnissen der Mannschaft, ist nicht mehr bekannt.

Zurück zum TuS Weitefeld! Tritz finanzieller Unterstützung seitens der Gemeinde und des Kreises, kam der junge Verein nicht umhin, Schulden zu machen,die nach und nach getilgt wurden.

“Vom wem?” wird man fragen. Antowrt: “Von den etwas mehr als 60 Vereinsmitgliedern, von denen 40 (!) arbeitslos waren.”

Wenn man heute jugen Sportlern an einem konkreten Beispiel erklären sollte, was der Begriff Idealismus beinhaltet, das könnte man ihnen ganz einfach, klar und pägnant auch an der oben geschilderten Tatsache verdeutlichen.

Mit der Fertigstellung des Platzes begann der Spielbetrieb, und zwar gleich mit 2 Mannschaften.

 

Aufgrund der regionalen Spieklasseneinteilung fanden die Meisterschaftsspiele nicht nur gegen Mannschaften aus dem Kreis Altenkirchen statt, sondern – wie anfangs schon erwähnt – auch gegen Mannschaften aus dem “Freien Grund”. Innerhalb von drei Jahren stieg die 1. Mannschaft von der 2. Kreisklasse in die Bezirksklasse auf. Um die jeweiligen Spielorte zu erreichen. bot isch neben der Eisenbahn von Niederdreisbach aus ein anderes Transportmittel an – der LKW, wie auf dem nachfolgenden Foto zu sehen ist.

Neben der Fußballabteilung bestand auch eine Turnriege. Den Namen “Turn- und Sportverein” hatte man mit Bedacht gewählt, auch deshalb, weil eine ganze Reihe von Fußballern zugleich begeisterte Turner waren. Ob sich allerdings damals die Hoffnung erfüllte, aus Eintrittsgeldern der Fußballspiele Mittel zur Beschaffung der notwendigen Turngeräte abzweigen zu können, ist nicht überliefert.

In den ersten Monaten nach der Vereinsgründung nahmen die Turner einmal in der Woche an den Übungsstunden des Daadener Turnvereins teil – Hun- und Rückweg zu Fuß – ehe man dann unter der Leitung des “Turnvaters” Faust ab FRühjahr 1930 auf zunächst geliehenen Geräten übte, die man im Winter in einem leerstehenden Klassensaal der Schule aufbaute.

1932 entwickelte sich eine Leichtathlethikabteilung, deren Mitglieder in den folgenden Jahren bei den verschiedesnten Spotveranstaltungen auf Kreisebene beachtliche Erfolge zu verzeichnen hatten. Schon zog man auch in Erwägung, eine Schwimmabteilumg anzugliedern, und es schien, als ob der TuS in allen Abteilungen eine stetige Aufwärtsentwicklung verzeichnen würde. Doch es kam ganz anders. Die politische Entwicklung brachte statt Fortschritt Rückgang und schließlich Stillstand; von 1937 bis 1945 ruhte der gesamte Sportbetrieb.

Der 2. Weltkrieg forderte viele Opfer aus dem Reihen des Vereins – 22 Mitglieder mussten ihr Leben an der Front lassen, 5 Mitglieder wurden als vermisst gemeildet.

Wenige Monate nach Ende des Krieges – am 03. November 1945 – wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Das Turnen wurde alle Vereinen von der französischen Besatzungsmacht verboten, und der Vereinsname “TuS” musste auf ihr ANweisung hin in “SV 1929 Weitefeld” umgeändert werden.

In den folgenden Jahren entwickelte sich das Vereinsgeschehen sehr erfolgreich: 1947 wurde die 1. Fußballmannschaft ungeschalgener Meister der 2. Kreisklasse, eine am 19. Mai desselben Jahres gegründete Damen-Handballmannschaft erreichte auf Anhieb den 2. Platz ihrer Staffel, eine Leichtathletikgruppe eiferte den Damen nacht und eroberte bei der Austragung der Vereinsmeistershchaften auf Kreisebene ebenfalls einen 2. Rang. Leider war es nach dem Kriege nicht mehr gelungen, eine Turnabteilung aufzubauen. Dagegen fand der Tischtennissport neue Freunde. Solange ein ungenutzter Klasserraum zur Verfügung stand, wurde diese Sportart mit Begeisterung gepflegt.

In diesem Zusaamnehang muss einam darauf hingewiesen werden, dass damals Sportarten wie Turnen und Tischtennis im Verein nie eine große Bedeutung erlangten – abgesehen von den ersten JAren im Turnbereich – weil ein Raum dafür fehlte, obwohl immer wieder seitens des Vorstandes bei der Gemeinde auf den Bau einer Sporthalle gedrängt wurde.

1955 geriet der Verein ind eine ernstahfte Krise (“Auflösung oder nicht”), als der Vorstand geschlossen seine Ämter niederlegte und erst nach quälendem Hin und Her ein neuer Vorstand gewählt werden konnt.

Im JAhre 1960 – der Name TuS wurde wieder geführt – übernahm Walter Krämer, vom Vertrauen der MItglieder getragen. erneut die Führung des Vereins, nachdem er schon 1948 zum Ehrevorsitzenden ernannt worden war.

Ihm folgte am 10. März 1968 Erich Fuchs, der das Vereinsschiff bis 1975 mit sicherer Hand steuerte. Danach wurde Friedel Hees – mit Ausnahme der Jahre zwischen 1980 und 1989 – zum Vereinsvorsitzenden gewählt, der daneben auch wichtige Funktionen im Fußballkreis Westerwald/Sieg, im FV Rheinland und im DFB ausübt.

Mit dem Jahre 1960 begann für den Verein eine bis heute einzigartige Entwicklung im Jugendbereich: Eine A-Jugendmannschaft wurde gegründet, die über vier Jahre hinweg einen Triumph nach dem anderen feierte:

1961: Kreispokalsieger
1963: Keismeister und Kreispokalsieger
1964: Kreismeister und Kreispokalsieger

Ab 06: oktober 1963 spielte die Mannschaft in einer Sonderrunde der A-Jugend im Bereich des Fußballverbandes Rheinland zusammen mit den Mannschaften von TuS Neuendorf, Spvgg. Neuwied, DJK Andernach, SC Bad Neuenahr, SC Cochem, VfL Hamm, VfL Bad Ems, TuS Mayen, VfB Wissen und wurde mit sage und schreibe 87:17 Turen und 32:2 Punkten Meister des Bezirkes KOblenz und holte sich danach in einem Emtshceidungssppiel gegen DJK Trier mit 2:0 den Tutel eines Rheinlandmeisters. Danach ging es um die 1. Jugendmeisterschaft des Südwestdeutschen Fußballverbandes (Zusammenschluss der Fußballvereine in den Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland). Gegner waren Wormatia Worms und Borussia Neunkirchen. Das Spiel in Worms wurde mit 4:3 gewonnen, obwohl die Mannschaft die letzten 20 Minuten wegen Verletzungen nur mit 9 Spielern auskommen musste.

Auf dem Rasenplatz der Spfr. Herdorf fand vor über 1.000 Zuschauern das zweite Spiel gegen Borussia Neunkirchen statt. Nach einer 3:1 Pausenführung gelang Neunkirchen mit dem Schlusspfiff der Ausgleich zum 3:3. Ein Wiedeholugsspiel war fällig und fand am 19.Juli 1964 auf neutralem Platz im Mainzer Bruchwegstadion statt. Über Verlauf und Ergebnis dieses Spiels, das Spieler und mitgereiste Zuschauer nie vergessen werden, berichtete die Rheinzeitung:

Mit Achtung und Dankbarkeit muss des Mannes gedacht werden, der diese Mannschaft mit einem naturgegebenen pädagogischen Geschick, mit Begeisterungsfähigkeit und Besonnenheit zu diesen Erfolgen führte: Erwin Lenz.

Auch der 1. Mannschaft blieben Erfolge nicht versagt. In einem Endspiel auf neutralem Platz in Steineroth wurde sie 1961 mit einem 3:1 Sieg über Fensdorf B-Klassen Kreismeister und stieg in die A-Klasse auf.

 Nach einigen Jahren erfolgte mal wieder ein Abstieg, um aber dasnn im Jahre 1968 – ein Jahr vor dem 40-jährigen Jubiläum – der Vereinsfamilie ein sportliches Geschenk zu machen, indem die Mannschaft mit einem 10:1-Sieg uber TuS Freusburg Meisterschaft und Aufstieg in die A-Klasse schaffte.

Zu Beginn der 70er Jahre zeigte sich nicht nur in Weitefeld , sondern auch in andren Fußballvereinen ein Mangel an Nachwuchskräften, der, um eine gewisse Spielstärke, aber auch um die Existenz des Vereins zu erhalten, nach neu zu beschreitenden Wegen zwang.