Tempo Tore Titeljagd

Die SG Weitefeld bleibt ihrer Philosophie treu

Bezirksliga Ost Der Dauerbrenner setzt auf sein eingespieltes Team – Aufstieg wäre schön, aber nicht um jeden Preis.

Wenn Jörg Mockenhaupt mit Trainerkollegen redet, kommt das Gespräch irgendwann fast schon zwangsläufig auf dieses Thema. “Von außen heißt es immer wieder: Ihr müsst jetzt doch mal aufsteigen, es irgendwann auch mal schaffen”, erzählt der Trainer der SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald/Neunkhausen. Warum die Bezirksliga-Konkurrenz und die vermeintlichen Fußball-Experten das so sehen, liegt auf der Hand. Die Kombinierten sind der Dauerbrenner im Osten des Verbandsgebiets. Seit der Saison 2011/12 standen sie zum Rundenabschluss immer unter den Top-Fünf, waren seitdem dreimal Vizemeister, belegten zuletzt zweimal in Folge Rang drei. “Natürlich wäre es schön, auch einmal ein Jahr in der Rheinland-Liga zu spielen”, gesteht Mockenhaupt mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht, aber um jeden Preis gehen die Weitefelder nicht in die Offensive.

Auch nicht in der Spielzeit 2019/20. “Lieber spielen wir ewig in der Bezirksliga, aus der wir meiner Meinung auf absehbare Zeit auch nicht absteigen werden, als unsere Strukturen kaputt zu machen. Dem Vorstand und mir ist es wichtiger, bei unserer Philosophie zu bleiben”, erklärt der ehemalige Torhüter. Diese Philosophie sieht so aus, dass man Vereinstreue groß schreibt. Bei den wenigsten Bezirksligisten ist die Fluktuation so gering, wie bei der SG. Neuzugänge kommen fast ausschließlich aus dem eigenen Nachwuchs. Personell  verändert sich auch in diesem Sommer nur wenig, sodass man untereinander die Abläufe kennt. “Wir müssen als Team um die Ergebnisse kämpfen. Diese Qualität zeichnet uns aus, und das ist in Mannschaftssport auch immer noch das Wichtigste”, hebt Mockenhaupt hervor, der die Liga als ausgeglichener einschätzt als zuletzt und es somit auch schwierig erscheint, den dritten Rang zu wiederholen.

Mit etwas Ungewissheit schaut er für die ersten Saisonwochen noch in Richtung Defensive, die man noch stabilisieren müsse. Artur Becker versucht trotz eines Kahnbeinbruchs mit Manschette zu spielen und Maik Oliver Seibel stieg erst Ende Juli ins Mannschaftstraining ein, sodass in der Vorbereitung nur zwei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung standen, die jungen Nils Warning und Nikolai Mudersbach. Zwei Grünschnäbel, die in wichtigen Positionen versuchten, den Laden zusammenhalten,. Aber genau solchen Eigengewächsen das Vertrauen zu schenken, entspricht der Weitefeld Philosophie. Und mit der fuhr die SG mit acht Platzierungen in Folge unter den Top-Fünf immer gut. (Rene Weiss)